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Die 3 häufigsten Fehler beim CAQ-Software-Vergleich

Geschäftsmann hält in der einen Hand ein Tablet und in der anderen ein Fragezeichen

Bei der Vielzahl der Angebote die passende Lösung für das Qualitätsmanagement zu finden ist schwer. Oftmals scheitern CAQ-Projekte an der falschen Softwareauswahl. Damit Sie es einfacher haben, die richtige Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen, erläutern wir im folgenden Artikel die 3 häufigsten Fehler beim CAQ-Vergleich und wie man diese umgeht.

Fehler #1: Die Ansprüche an das Qualitätsmanagementsystem sind nicht klar definiert.

Um mit der Auswahl der passenden CAQ-Software starten zu können, ist es wichtig, dass Sie sich über die groben Anforderungen im Klaren sind. Sie werden nur schwer das passende Produkt finden, wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen und benötigen. Sammeln Sie also zuerst alle Zahlen, Daten und Fakten, die Ihr Unternehmen betreffen. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken über die Anzahl der Mitarbeiter und Standorte, die das CAQ-System unterstützen soll, z.B. sollte die Oberflächensprache gemäß der Landessprache Ihrer Standorte entsprechend einstellbar sein.


Fordern Sie im Vorfeld die einzelnen Fachabteilungen auf, Ihre Ansprüche an das zukünftige CAQ-System zu definieren. Neben firmenspezifischen Anforderungen müssen auch branchenspezifische Anforderungen, Ihre Zertifizierungsnorm sowie die Integration in der vorhandenen IT-Infrastruktur berücksichtigt werden.

Fehler #2: Die Funktionen des CAQ-Systems werden nicht beachtet

Auch, wenn Sie alle wichtigen Anforderungen aus Ihrem Unternehmen gesammelt haben, reichen diese noch nicht aus, um ein objektives Urteil fällen zu können. Wenn Sie sich nicht bereits im Vorfeld mit den benötigen Eigenschaften des künftigen Qualitätsmanagementsystem auseinandersetzen, könnte Ihnen später eine wichtige Funktion fehlen. Notieren Sie sich welche Funktionen und Module für Sie unabdingbar sind. Folgend geben wir Ihnen einen Überblick der gängigsten Funktionen der CAQ-Systeme und wie diese am optimalsten aussehen sollten.

Modularer Aufbau

Der modulare Aufbau eines CAQ-Systems ermöglicht es Ihnen, genau die Lösungen einzusetzen, die Sie für Ihre Prozesse benötigen. Die Module sollten eigenständig einsatzfähig und beliebig kombinierbar sein. Das zukünftige CAQ-System sollte in der Lage sein, mit Ihren Anforderungen zu wachsen und sich auch in der Zukunft flexibel ausbauen lassen.

Zentrale Datenbank

In der zentralen Datenbank werden alle Stammdaten, Zeichnungen und vorgangsbezogene Daten gespeichert und versioniert. Dadurch ist eine lückenlose Historie der Vorgänge und damit die Nachvollziehbarkeit gegeben. Achten Sie darauf, dass das CAQ-System die Konsistenz der Daten gewährleistet, d.h. alle CAQ-Module greifen auf exakt denselben und immer aktuellen Datenbestand zurück. Außerdem ist es wichtig, dass sämtliche technische Änderungen dokumentiert und klar visualisiert werden. Damit lassen sich die Modifikationen zwischen den einzelnen Versionen verfolgen.

Schnittstellen

Prüfen Sie bei der Auswahl des CAQ-Systems, ob und wie eine Anbindung an Ihr ERP-System oder auch MES-System möglich ist. Dies bringt z.B. den Vorteil, die Verwaltung der Stammdaten an zentraler Stelle durchführen zu können und eine sichere Wiederverwendung der Daten im CAQ-System durch eine automatisierte Schnittstelle. Auch Rückmeldungen aus dem CAQ-System über eine bidirektionale Schnittstelle sollten machbar sein. Zur Übernahme von Messwerten in die CAQ-Software sollten Messmaschinen und elektronische Messmittel problemlos integrierbar sein.

Integrierte Zeichnung

Häufig werden relevante Produktspezifikationen (Merkmale/Anforderungen) in Technischen Zeichnungen abgebildet. Entsprechende CAQ-Module erleichtern oder übernehmen das automatische und direkte Einlesen sowie das Stempeln der Zeichnung. Ein optimales Software-Modul beinhaltet eine Liste aller Merkmale (inklusive der kompletten Historie im weiteren Produktionszyklus) und stellt den Bezug zur Technischen Zeichnung her, die damit im Zentrum des gesamten CAQ-Systems steht und für alle weiteren Prozessschritte verwendet werden kann.

Prinzip der ständigen Verbesserung

Achten Sie darauf, dass die CAQ-Software das PDCA-Prinzip in allen Modulen und damit im gesamten System verfolgt. Das bedeutet, dass nicht nur einzelne Vorgänge geplant, durchgeführt und verbessert werden, sondern auch der Rückfluss von z.B. Reklamationsdaten in die FMEA die Qualität der zukünftigen Produkte verbessert. Wichtig: Die dadurch gewonnen Erkenntnisse müssen in die zentrale Datenbank einfließen, um damit einen Wissensspeicher mit Ihrem Qualitäts-Know-how Ihres Unternehmens aufzubauen.

Zentrales Maßnahmenmanagement

Es reicht nicht, die Verbesserungen zu Qualitätsvorgängen zu definieren, es muss Maßnahmen mit Terminen und Verantwortlichen geben, die gemonitort und gezielt verfolgt werden können. Hierzu ist es wichtig, dass das CAQ-System Ihnen eine zentrale Übersicht über alle offenen Maßnahmen bietet.

Kommunikation entlang der Supply Chain

Die Qualität Ihrer Zukaufteile beeinflusst letztendlich die Qualität Ihres Produktes. Prüfen Sie daher kritisch, ob Ihr CAQ-System eine webbasierte Kommunikationsplattform mit Ihren Lieferanten anbietet. So behalten Sie stets den Überblick zu allen Vorgängen und deren Fortschritt und können die Lieferanten direkt in Ihre Qualitätsprozesse einbinden.

Auswertung und Analysen

Nur wenn Sie aus den gesammelten Daten z.B. Fehlerschwerpunkte auswerten können, haben Sie die Möglichkeit, gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Achten Sie daher auf die Analysemöglichkeiten, die Ihnen das CAQ-System zur Verfügung stellt. Nicht nur die Ermittlung von Kennzahlen ist hier von Bedeutung, sondern auch das flexible Gestalten von Reports (z.B. 8D). Noch besser: Sie gestalten Ihre firmenspezifischen Ausdrucke selbst.

Fehler #3: Das Lastenheft wird vernachlässigt

Nachdem Sie die Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihre bevorzugten Funktionen an die CAQ-Software definiert haben, sollten Sie die Ergebnisse in einem Anforderungskatalog bzw. einem Lastenheft festhalten. Dieses Lastenheft bildet die Basis für Ihr CAQ-Projekt und beinhaltet die ausschlaggebenden Kriterien hinsichtlich der Funktionalität der einzelnen CAQ-Module. Vernachlässigen Sie dies oder halten es sogar für unnötig, könnten wichtige Aspekte nicht nachvollziehbar sein oder sogar verloren gehen. Mit Hilfe Ihres erstellten Lastenhefts behalten Sie den Überblick und können die verschiedenen Qualitätsmanagementsysteme miteinander vergleichen und die Software auswählen, die alle erforderlichen Module aufweist und Ihren Anforderungen entspricht.

Fazit

Durch die Vielzahl des Angebots bedarf es gründlicher Vorarbeit, um das passende Qualitätsmanagementsystem auswählen zu können – sonst passieren schnell Fehler und Sie erhalten ein Produkt, das Ihren Ansprüchen nicht gerecht wird. Machen Sie sich klar, welche Funktionen Ihr Betrieb benötigt und welche Anforderungen Sie an die Software haben und halten Sie diese in einem Lastenheft fest. Dies bildet Ihre Basis, mit der Sie die verschiedenen CAQ-Systeme und deren Module einfacher miteinander vergleichen können. Anschließend wählen Sie die Software aus, die zu Ihnen passt.

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